Neuroathletik

Das Gehirn ist der Chef unseres Körpers. Das Nervensystem stellt das im Hintergrund operierende System dar, welches alle körperlichen Prozesse maßgeblich bestimmt. So wird unsere Leistungsfähigkeit vom Gehirn reguliert. Nur, wenn sich das Gehirn mit den geplanten Bewegungen sicher fühlt, erlaubt es uns Kraft zu entfalten, schnelle Bewegungen durchzuführen oder langanhaltende Belastungen zu tolerieren.

Grundprinzip

Aufgabe des Gehirns:

  1. Eingehende Signale empfangen (sensorischer Input)
  2. Analyse und Interpretation der Signale (Integration)
  3. Reaktion durch Handlung (motorischer Output)

Klare Informationen aus dem Körper und der Umgebung bedeuten mehr Sicherheit = mehr Leistung!

 

Bewegungssteuernde Systeme

Um bestmögliche Sicherheit für eine optimale und effiziente Bewegung zu garantieren, sind vor allem drei Systeme als Informationsquelle gefragt. Durch Training und Aufarbeitung von Schwachstellen innerhalb dieser drei Systeme kann die Leistungsfähigkeit verbessert werden. Aber auch Schmerzsymptome können durch positive Reize innerhalb dieser Systeme beeinflusst und gelindert werden.

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visuelles System

Das visuelle System liefert dem Gehirn sehr viele präzise und wichtige Informationen aus unserer Umgebung. Die Augen stellen eine wichtige Grundlage zur Interpretation von Gefahren oder Konsequenzen von Handlungen dar. 

Beispiel: Darf ich den Schritt nach vorne machen? Oder fallen wir sonst in den Abgrund?

Schon geringe Informationsverluste in diesem System führen zu einer geringeren Vorhersagbarkeit und dadurch zu Leistungsminderung

So erscheint es logisch, dass wir erst einmal überprüfen, wie die Augenmuskulatur arbeitet, die den Augapfel in die verschiedenen Richtungen zieht. Oder, dass wir testen, ob unser Stand in jeder Augenposition gleich stabil ist. Die Auffälligkeiten, die wir dabei finden, werden dann im Training aufgearbeitet.

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Gleichgewichtssystem

Um unseren Körper gegen die Schwerkraft aufzurichten und Geschwindigkeit oder Beschleunigung wahrzunehmen und einzuordnen, hat das Gleichgewichtssystem für uns eine essenzielle Bedeutung – egal ob im Sport oder im Alltag. Die Organe, die dafür zuständig sind, liegen im Innenohr, im knöchernen Schädel eingebettet. Dreh- und Rotationsbeschleunigungen werden von den Bogengängen gemessen, gradlinige Beschleunigungen (horizontal und vertikal) durch die Makulaorgane.

Alle Bewegungen des Kopfes werden somit vom Gehirn analysiert. Daraufhin wird die Haltung und die Ausrichtung der Augen auf die Beschleunigungen angepasst.

Funktionsdefizite im Gleichgewichtssystem führen meist zu Asymmetrien und muskulären Dysbalancen, die durch Koordinations- und Haltungsprobleme auffallen. Daraus resultieren häufig Schmerzsymptomatiken ohne besonderen Auslöser.

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Propriozeption

Unser Gehirn erzeugt über die Position und Stellung eines jeden Gelenks und der Gelenkswinkel zueinander ein sich ständig aktualisierendes dreidimensionales Bild unserer eigenen Bewegung. Rezeptoren in allen Körperstrukturen senden Informationen über die Gegebenheiten vor Ort, woraus das Gehirn dann ein vollständiges Bild im Raum formt. Wird das Gehirn über unsere Bewegung schlecht aus den Strukturen informiert oder ist die Übertragung und Auswertung der Daten getrübt, ist unsere eigene Bewegung nicht mehr gut vorhersehbar und die Leistung wird vorsichtshalber eingeschränkt.

Die Arbeit mit dem Körper stellt hier einen wichtigen Ansatzpunkt dar. Die Rezeptoren aus den Gelenken senden nur Signale ans Gehirn, wenn sie auch gebraucht werden. Alle Gelenke gezielt und aktiv in allen Bewegungen kontrollieren zu können gibt dem Gehirn maximale Sicherheit.

Training = Therapie                                                                          Lern, dir selbst zu helfen!

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